Photo: Reise Reise, 2010, CC BY-SA 3.0
Hildesheim – Dominikaner
Existenz: vor 1231 bis 1547
Heutiges Gebiet: Stadt Hildesheim
Orden/Art:; Dominikaner konvent
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Diözese Hildesheim; Hochstift Hildesheim
1233 schenkte Bischof Konrad II. den Dominikanern ein Areal mit sieben Hausstellen im Brühl, das er vom Kreuzstift erworben hatte. Hier wurde der Konvent unter dem Patron Paulus mit mindestens 12 Brüdern eingerichtet, kurz vor der Einführung der Reformation sind sogar 32 Brüder belegt. Sie finanzierten sich durch ihre seelsorgerische Tätigkeit, regelmäßige Jahreszeitstiftungen sowie Rentengeschäfte. Der Konvent wurde von einem Prior nebst Subprior geleitet. Termineien gab es in Bockenem, Gandersheim, Hannover und Sarstedt bei Hannover. Dem Bildungskonzept des Ordens folgend, das Konvents- und Hausstudium vorsah, lassen sich vom 14.-16. Jahrhundert Philosophie, die Artes sowie Theologie nachweisen. Das Hausstudium bestand mit großer Wahrscheinlichlkeit kontinuierlich. Durch päpstliche Privilegien begünstigt machten die Dominikaner der Stiftsgeistlichkeit in der Seelsorge Konkurrenz. Von der Vermögenskontrolle des Stadtrates war auch der Konvent betroffen. 1547, im Jahr des Aufhebung des Klosters, bezogen die Dominikaner Pachteinnahmen von 15 Häusern im Hildesheimer Brühl sowie von 13 Hofstellen. Es lässt sich nicht feststellen, an welchen Hofstellen und Häusern sie Eigentums-oder Besitzrechte hatten. Heute existiert das Kirchengebäude der Paulskirche, die nach der Reformation als evangelische Pfarrkirche genutzt wurde, in einer Rekonstruktion in seiner Form des 19. Jahrhunderts. Zu Inschriften vgl. DI 58 Nr. 250.
Literatur: Peter Müller, Artikel Hildesheim – Dominikaner, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 755-760.
Germania Sacra: 106
Bearbeiter: Aaron Schwarz