Neukloster – Benediktinerinnen

Existenz: 1274 bis 1705
Heutiges Gebiet: Stadt Buxtehude, Landkreis Stade
Orden/Art: Benediktinerinnenkloster
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Diözese Verden; Herzogtum Bremen

1274 aus einer 1270 vom Ritter Johannes Schulte de Lu und seiner Frau Hildburg gestifteten Kirche im späteren Neuenkirchen südlich der Lühe entstanden, kamen die ersten Benediktinerinnen des neuen Konvents aus dem Altkloster bei Buxtehude. 1286 wurde das Kloster nach Bredenbek, dem heutigen Neukloster, verlegt und ihm die Kirche in Bliedersdorf inkorporiert. Der Konvent wechselte die Tracht (Zisterzienser), blieb aber bei der Benediktsregel. Er bestand vor allem aus Bürgertöchtern der Städte Hamburg, Buxtehude, Stade und Lüneburg. Seit dem 15. Jahrhundert erhielt das Kloster vermutlich deswegen zahlreiche Stiftungen aus Hamburg und Lüneburg, war aber dennoch in der 2. Jahrhunderthälfte so arm, dass es der Bursfelder Kongregation nicht beitreten konnte. 1477 wurde die Reform dennoch durchgesetzt. Für die Leitung sind eine Priorin (1570 stattdessen Domina) nebst Subpriorin und ein Propst belegt. In dem 1490er Jahren wurde Neukloster u.a. von Lüneburg verstärkt finanziell unterstützt. Das Kloster hatte umfangreichen Besitz im alten Land und auf der Stader Geest, vor allem südöstlich der Lühe. Dazu kam anteiliger Besitz in der Lüneburger Saline und des Buxtehuder Waldes. 1499 wurde das Kloster von der sog. „Schwarzen Garde“ verwüstet und niedergebrannt, der Konvent wich daraufhin nach Buxtehude aus. Den Wiederaufbau der Klostergebäude unterstützte erneut der Lüneburger Rat, doch auch noch 1519 war Neukloster sehr arm.
Während der Refomation blieb der Konvent katholisch. Seit 1591 übte der Erzabt von Harsefeld das Amt des Propstes aus. Anfang des 17. Jahrhunderts ist ein Krankenhaus erwähnt. Zu dieser Zeit bestand eine Schule, an der 12-16 Mädchen unterrichtet wurden. 1611 und 1625 wurde das Kloster visitiert, zu diesem Zeitpunkt gehörten noch 37 bzw. 18 Nonnen zum Konvent. Nach der schwedischen Eroberung 1645 übergab man die Einkünfte des Klosters als Donation an den Reichsrat und Offizier Lorens von der Linde. Danach starb der Konvent bis zum Tod der letzten Nonne 1705 aus. Die Kirche und Klostergebäude sind nicht erhalten.

Literatur: Jürgen Bohmbach, Artikel Neukloster - Benediktinerinnen, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 1083-1087

Germania Sacra: 319

FemMoData: 340

Bearbeiter: Aaron Schwarz