Hethis - Benediktiner
Existenz: 815 bis 822
Heutiges Gebiet: (Wahrscheinlich) im Solling, Landkreis Holzminden
Orden/Art: Benediktinerkloster
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Diözese Paderborn; Sachsen
Auf Initiative des Corbier Interimsabtes Adalhard d.J. wurde 815 die Gründung eines Mönchsklosters in Sachsen beschlossen, mit dessen Bau noch 815 in Hethis begonnen wurde. Ausgestattet wurde es mit sächsischem Besitz des Kloster Corbie (Département Somme, Picardie, Frankreich) und unterhielt vermutlich sogar eine Schule für begabte Knaben. Trotz scheinbar recht schnellen Anwachsens des Konvents, ein Propst ist vor 822 nachzuweisen, erwies sich der Ort als geographisch und wirtschaftlich ungünstig. Deshalb blieb das Kloster von Lieferungen aus Corbie abhängig. Um 820 kam es unter Propst Adalbert wegen der Versorgungsschwierigkeiten zu Streit zwischen den Mönchen, die in drei Gruppen unter einem jeweils eigenen Prior zerfielen. Daraufhin wurden erste Umzugsplanungen angestellt. Es fiel der Beschluss, das Kloster an die Weser bei Höxter zu verlegen. Am 25. August 822 wurde der Platz vom zuständigen Bischof von Paderborn geweiht, mit dem Errichten der Gebäude begonnen und der Name (nova) Corbeia gegeben. Die Mönche erreichten am 26. September den neuen Standort Corvey.
Es ist bisher - auch mit archäologischen Mitteln - nicht gelungen, den genauen Standort von Hethis zu ermitteln, wobei die Mehrheit der Forscher von einer Lage im Solling (bei Silberborn, Neuhaus oder südlich von Neuhaus) ausgeht.
Literatur: Uwe Ohainski, Artikel Hethis - Benediktiner, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 652-653.
Germania Sacra: 415
Bearbeiterin: Leonie Bunnenberg