Photo: Bin im Garten, 2010, CC BY-SA 3.0
Blankenburg - Dominikanerinnen
Existenz: 1294 bis ca. 1577
Heutiges Gebiet: Stadt Oldenburg
Orden/Art: Dominikanerinnenkloster
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Erzdiözese Bremen; Grafschaft Oldenburg
Die Stifter des Klosters waren die Ritter Marquard von Bederkesa, Erpo von Luneberg, Dietrich von Wersebe, Erpo von Lienen und der Knappe Johannes von Stelle. Sie kauften das Land für das Kloster 1294 vom Grafen Johann II. von Oldenburg. Um die Ansiedlung herum wuchs die Bevölkerung beträchtlich, auch aufgrund des Arbeitskräftebedarfs zur Rodung und Moorkultivierung, weshalb der Bremer Erzbischof Kloster und Umland Blankenburg bereits fünf Jahre nach der Gründung aus dem Pfarrbezirk von St. Lamberti in Oldenburg löste und die Klosterkapelle von 1299 bis 1789 zur Pfarrkirche machte. Das Kloster wurde zu einem Versorgungsinstitut der Töchter des wohl situierten niederen Oldenburger Adels.
Die Ausstattung bestand zunächst nur aus einer Anhöhe südlich der Hunte mit offener Grenze zum Moor im Süden hin. Bis 1333 durften die Nonnen so viel Moorland kultivieren, wie ihnen nützlich erschien. Die Konventualinnen lebten in ärmlichen Verhältnissen, was beispielsweise daran deutlich wird, dass sie 1334 die Erlaubnis des Bremer Erzbischofs Borchard von Bremen erhielten im Gebiet der Erzdiözese über abgesandte Laien Almosenbettel zu betreiben. Ungünstige wirtschaftliche Verhältnisse, schlechte Böden, geringe Einkünfte, Hochwasser auf Grund fehlender Deiche und Verwüstungen durch Fehden (besonders die Plünderung durch den Söldnertrupp „Schwarze Garde“ 1499) schwächten die wirtschaftliche Situation zunehmend. Blankenburg war nicht reich mit Rechten ausgestattet, es hatte Anspruch auf den Zehnt in Bümerstede, Astrup, Ehnern, den Dreiviertel-Zehnt in Tungeln, die Hälfte des Zehnten in Coldewey, ein Achtel Zehnt in Neuenbrok und den Zehnten einiger Einzelgehöfte.
Die Auswirkungen der Reformation auf Blankenburg bleiben unklar, 1539 bestand der Konvent jedoch nur noch aus fünf Nonnen. Seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts schien es dann endgültig keine Nonnen mehr vor Ort zu geben und die Gebäude wurden in ein gräfliches Vorwerk umgestaltet. 1632 machte eine Stiftung des Grafen Anton Günther Blankenburg zum Armen- und Waisenhaus, es fungierte in den folgenden Jahrhunderten in weiteren ähnlichen Funktionen.
Die ursprüngliche Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert wurde 1864 wegen Einsturzgefahr abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Von den ursprünglichen Klostergebäuden ist lediglich das sogenannte Haupthaus oder Haus des Verwalters erhalten.
Literatur: Ursula-Barbara Dittrich, Artikel Bockenem - Kollegiatstift, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 87-89.
Germania Sacra: 333
GND: [4347890-6]
Bearbeiterin: Julia Bartels