Meerhusen - Zisterzienserinnen, davor Benediktiner-Doppelkloster
Existenz: ca. 1183-98 bis nach 1561
Heutiges Gebiet: Aurich, Landkreis Aurich
Orden/Art: Benediktiner-Doppelkloster, ab 1219 Zisterzienserinnen
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Erzdiözese Bremen; Grafschaft Ostfriesland
Wahrscheinlich zwischen 1183 und 1198 durch den hl. Hatebrand als Benediktiner-Doppelkloster gegründet wurde es ab 1219 in den Zisterzienserorden aufgenommen. In Folge dessen wurde in Ihlow ein Zisterzienserkloster für Männer errichtet, während die Nonnen in Meerhusen blieben. Das Nonnenkloster blieb dabei in vielerlei Hinsicht von Ihlow abhängig.
Das Kloster verfügte über höchstens 1500 ha Weideland. Die Viehwirtschaft, insbesondere Schafzucht, bildete die wesentliche wirtschaftliche Grundlage Meerhusens. Daneben gab es einige Schenkungen an Liegenschaften durch Emdener Bürger. 1516 ist ein Stadthaus in Emden nachgewiesen.
Eine Auflösung des Konvents während der Reformation ist nicht ermittelbar. Bis 1561 muss das Kloster zumindest in Teilen bestanden haben. Seit der zweiten Hälfte des 16. Jahr übernahm das Kloster die Rolle einer Armen- und Waisenunterkunft. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts sind Nonnen zu finden. Wann sie Meerhusen endgültig verließen, ist nicht bekannt.
Die Klosteranlage ist nicht erhalten. Durch archäologische Forschung konnte nur die ungefähre Lage ermittelt werden.
Literatur: Herbert Reyer, Artikel Meerhusen, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 1050-1052
Germania Sacra: 835
FemMoData: 2982
Bearbeiter: Aaron Schwarz