Mattaeikapelle 1750, A. A. Beck
Braunschweig - Templer
Existenz: nach 1173 bis 1312/57
Heutiges Gebiet: Stadt Braunschweig
Orden/Art: Templerkommende
Damalige kirchliche/weltliche Zugehörigkeit: Diözese Halberstadt; bei der Aufhebung Fürstentum Braunschweig
Die Braunschweiger Komturei ist erstmals 1289 schriftlich belegt. Bis 1312 wohnten 10 Templer unter einem Komtur in der Einrichtung. Nach der Aufhebung des Ordens durch Papst Clemens V. 1312 fielen Grundstück und Kirche nicht wie geplant sofort an die Johanniter. Herzog Otto von Braunschweig, der selbst Tempelritter und Komtur in Süpplingenburg war, verhinderte dies zunächst; ihm wurde der Besitz der Güter auf Lebenszeit ermöglicht.
Die Johanniter erhielten die Besitzungen in Braunschweig und Süpplingenburg 12 Jahre nach Ottos Tod von Herzog Magnus gegen Zahlung von 400 Mark Silber. Nachdem die Kirche wiederhergestellt worden war, verkauften die Johanniter die Einrichtung 1367 an den Braunschweiger Heilig-Geist Kaland, der mit der Übernahme der Matthäikiche bald als Matthäuskaland bezeichnet wurde. Nach der Einführung der Reformation hätte auch der Kaland aufgelöst werden sollen. Da der Vertrag mit den Johannitern aber das Zurückgehen der Besitzungen an die Johanniter festgeschrieben hätte, wogegen sich der Rat sträubte, blieb der Kaland zunächst erhalten und wurde 1566 lutherisch.
Literatur: Henning Steinführer, Artikel Braunschweig - Templer, in: Niedersächsisches Klosterbuch. Verzeichnis der Klöster, Stifte, Kommenden und Beginenhäuser in Niedersachsen und Bremen von den Anfängen bis 1810, herausgegeben von Josef Dolle unter Mitarbeit von Dennis Knochenhauer, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 56,1), Bielefeld 2012, S. 142-143
Germania Sacra: 142
Bearbeiterin: Julia Bartels